Ayurveda Tipps gegen Schlafstörungen
Schlaflosigkeit gehört bei vielen Menschen zum Alltag. Dazu gehören Einschlafstörungen wie auch Durchschlafstörungen. Viele Schlafmittel helfen da meist nur bedingt oder haben auch andere Nebenwirkungen.
Der Schlaf ist jedoch für unsere Gesundheit sehr zentral. Nicht umsonst wird der Schlafentzug auch als Foltermethode eingesetzt. Denn in der Nacht erneuern sich unsere Zellen, der Körper reinigt sich mental wie auch physiologisch und füllt die Energiereserven für den nächsten Tag auf. Schon ein bis zwei Nächte ohne Schlaf wirken sich verheerend auf unser inneres Gleichgewicht aus.
Im Ayurveda wird nicht nur der Tag, sondern auch die Nacht in die Doshas (Elemente) unterteilt und daraus kann so einiges abgelesen werden. Denn am Abend herrscht das Kapha (Erde/Wasser Element) vor und wir werden träg, schwerer und bereiten uns so auf den Schlaf vor. Von ca. 22h-2h kommt das feurige Pitta (Feuer/Wasser Element) und hilft mit dieser Energie die Zellen zu erneuern, zu regenerieren und auch mentale Schlacken zu entfernen. Wenn wir zu dieser Zeit noch wach sind, konzentriert sich das Feuer wieder auf den Verdauungsapparat anstatt auf die Zellerneuerung. Darum haben wir dann auch wieder Hunger, wenn wir nicht schlafen. In der Zeit von 2h-ca 6h (Sonnenaufgang) ist das Vata (Raum/Wind Element) aktiv. Wir träumen und bewegen uns häufiger und der Schlaf ist nicht mehr so tief. In dieser Zeit kommen die häufigsten Durchschlafstörungen vor.
Ayurvedische Therapie bei Schlafstörungen
Im Vordergrund stehen dabei die Stressreduktion, Rituale und eine leicht verdauliche Kost zum Abendessen.
Ernährung
Bei der Ernährung ist es wichtig, dass viel warme, gut gekochte und leicht verdauliche Speisen am Abend gegessen werden, um den Stoffwechsel nicht zu belasten. So kann sich der Körper auf die Entspannung anstatt auf die Verdauung konzentrieren. Empfohlen werden hier Suppen aller Art, Basmatireis, gekochte Gemüse und beruhigende Tees. Brot, Käse, tierische Eiweisse, scharfe Gewürze, Kaffee, Alkohol und Rohkost sollten möglichst vermieden werden. Diese schwer verdaulichen Produkte können am Mittag besser verdaut werden. Die Hauptmahlzeit des Tages sollte ohnehin am Mittag sein, wenn das Verdauungsfeuer ordentlich brennt.
Eine heisse Schlafmilch (am besten eine Demeter Rohmilch) ca. eine Stunde vor dem Schlafen kann ebenfalls helfen beim Einschlafen. Diese kann angereichert werden mit ein wenig Honig, Ghee und je eine Prise Zimt- und Muskatpulver.
Äussere Anwendungen
Da uns vor allem Vata- und Pitta wach halten in der Nacht, sind hier Ganzkörperölungen sehr zu empfehlen, da sie uns entspannen und nähren. Diese werden schon in die Morgenroutine integriert oder auch abends ca. 1h vor dem Schlafengehen. Das Öl sollte nach etwa 45-60min Einwirkzeit kurz abgeduscht werden.
Tagsüber denken wir immer sehr viel und unsere Energie staut sich im Kopf. Da ist eine abendliche kurze Fuß Massage mit Ghee enorm schlaffördernd, da sie die Energie in die Füsse hinunter leitet und so den Kopf entlastet.
Kräutertherapie
Um das aktive Vata zu entspannen können auch ayurvedische Kräuter eingesetzt werden. Hier helfen vor allem Ashwagandha (schlafbeere-withania somnifera), Jatamansi (indische narde-dardostachys jatamansi), Vanille, Baldriantinktur (valeriana officinalis) und Hanf (als Tee oder CBD-Öl).
Eine gute Teemischung für den Abend währe zum Beispiel: 1 TL Ashwagandha, 1 TL Hanfblüten, 1 TL Melissenblätter und 1 TL Sharkara Zucker.
Die Vanille (als ätherisches Öl) wird ebenfalls am Abend eingesetzt. 1-2 Tropfen des Öles auf ein Taschentuch geben und dieses neben das Bett oder Kopfkissen legen. Vanille wirkt beruhigend und einhüllend.
Magnesium dämpft die Aktivität der Nerven und kann so auch gut helfen bei Schlafstörungen. Das Schüssler-Salz Nr.7 (magnesium phosphoricum) ist hier sehr zu empfehlen.
Verhalten
Um noch die Entspannung der Kapha-Zeit auszunutzen sollte darauf geachtet werden vor 22h zu Bett zu gehen, da uns sonst das feurige Pitta wachhält.
Am Abend sollten keine anregenden Sportarten mehr ausgeführt werden. Optimal sind ruhige Spaziergänge in der Natur wie auch ein entspannendes Yoga mit Atemübungen.
Blaues Licht hält uns wach. Unsere Handys, Laptops, Fernseher etc. sind mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, welche dem Tageslicht sehr ähnlich ist. Dadurch wird das schlaffördernde Hormon Melatonin nicht ausgeschüttet und wir bleiben aktiv. Um das zu verhindern sollten diese Geräte etwa eine Stunde vor dem Schlafen ausgeschaltet werden.
Generell sollte unser Schlafzimmer nur zum Schlafen benutzt werden oder für die Liebe.
Routine und Rituale sind für unsere körperliche und mentale Entspannung sehr wichtig. Wenn wir immer etwa zur gleichen Zeit zu Bett gehen und dabei die gleichen Dinge tun, ist das sehr hilfreich für ein entspanntes Einschlafen.
Das hören einer geführten Meditation (Traumreise) kann ebenfalls zu so einem Ritual werden beim Einschlafen. Diese kann dann ebenfalls eingesetzt werden bei Durchschlafstörungen. Es sollte immer die gleiche Meditation sein, damit sich das Unterbewusstsein daran gewöhnen kann.