Wie entstehen Schlackenstoffe (ama) im Ayurveda?

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Grad wenn es wieder auf den Frühling zu geht, wird immer wieder von Reinigung, Entgiftung und Schlackenstoffen gesprochen. Aber was sind denn diese Schlackenstoffe und wie entstehen sie?

Hier eine einfache Erklärung wie im Ayurveda die Entstehung von ama, sogenannte Schlackenstoffe, dargestellt wird.

Verdauungsfeuer – agni

In unserem Magen befindet sich unser Verdauungsfeuer, welches hilft, die Nahrungsmittel auf zu spalten und so um zu wandeln, dass sie optimal von unserem Verdauungstrakt aufgenommen werden können. Um so besser unser Feuer im Magen (agni) brennt, umso einfacher für unseren Körper, die Lebensnotwendigen Stoffe auf zu nehmen.

Ich vergleiche das agni bildlich mit dem Feuer, welches unter einem Kochtopf brennt. Umso grösser das Feuer ist, umso schneller werden die Produkte im Kochtopf zu Brei verwandelt.

Körperkanäle – srotas | Körpergewebe – dhatus

Der Speisebrei wird dann im Darm (auch ein sorta) von der Darmwand resorbiert und die Bestandteile des Speisebreis werden in Form von Nährstoffen z.B. via Blutbahn (Blutbahn=srota, Blut=dhatu) oder Lymphkanäle (Lymphkanal=srota, Lymphe=dhatu) zu den nächsten Geweben transportiert (z.B. zu den Muskeln).

Damit die lebenswichtigen Nährstoffe schnell und in der besten Qualität zu den Zellen in den Geweben gelangen, müssen die Körperkanäle (srotas) offen und durchlässig sein.

Schlackenstoffe – ama

Wenn unser Feuer unter dem Kochtopf zu wenig stark ist, und wir auch noch rohe oder schwere Kost in den Topf geben, dann werden die Nahrungsmittel nicht komplett zu Brei umgewandelt und es bleiben ungekochte Reste übrig. Diese Reste können in den Körperkanälen stecken bleiben und den Weitertransport von Nährstoffen behindern oder blockieren. Auch können sich diese Reste ablagern in den Kanälen und in den Geweben und somit die optimale Funktion aller Zellen stören. Dies kann die Ursache vieler Krankheiten und Fehlfunktionen sein.

ama = Unverdautes, was in den Kanälen oder Geweben hängen bleibt und dadurch Störungen verursachen kann.

Ayurvedische Difinition von ama-anna-rasa (gemäss Asthanga-hrdayam, Su.XIII.25): “Das aufgrund der geringen Kraft des Feuers ungekochte (mangelhafte), im amasaya angesammelte erste dhatu rasa wird als ama bezeichnet.”

Nahrung wird aufgenommen (samana-vata regt agni an), gelangt in den Dünndarm (Duodenum), dort wirkt Jatharagni, spaltet Nahrung in zwei Teile auf (Mala und ahara-rasa(sara) auch als Nichtessenz und Essenz genannt). Mala wird zu Purisa. Samana-vata trennt diese beiden Essenzen. Die Essenz enthält alle Nährstoffe (ahara-rasa), genannt der Nahrungsbrei. Dies ist die Vorstufe des dhatu-rasa. Auf dieser Ebene entsteht ama!

Entschlacken & Reinigen

Im Ayurveda wird zur Vorsorge und auch oft als Einstieg in die Therapie erstmals eine Reinigungskur (Entschlackung) verordnet um die Kanäle und Gewebe wieder frei zu machen um eine optimale Funktion der Zellen an zu streben.  So kann dann der “Innere Heiler” auch wider anfangen zu arbeiten.

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